- mit frischem Wasabi und Gurkensalat
Seitdem ich vor Jahren das erste Mal richtigen Wasabi probieren durfte, war es um mich geschehen: dieser tolle Geschmack geht einem nicht mehr aus dem Sinn. Die Schärfe ist so ganz anders, als man es beispielsweise von Chili oder Pfeffer her kennt und gewohnt ist. Am ehesten noch mit Meerrettich vergleichbar, aber eben doch nur fast.
Leider, leider ist es hierzulande äussert schwierig bis beinahe unmöglich, an frische Wasabi-Rhizome zu gelangen. Und das, was im Supermarkt als Wasabipaste im Regal liegt, kann man getrost dort liegen lassen: wenn überhaupt, dann ist echter Wasabi darin nur in Spuren enthalten; der Rest besteht aus Meerrettich, Farbstoffen und diversen anderen E-Nummern (es gibt im Internet ein paar Hersteller, die ein Pulver aus echtem Wasabi anbieten; das ist noch am ehesten eine Alternative zu der frischen Wurzel).
Also, dachte ich mir vor knappen zwei Jahren, was tun? Ist doch logisch: selbst ist der Mann!
Das Ergebnis präsentiere ich nun hier (mit ein ganz klein wenig Stolz): meine erste selbstgezogene Wasabiwurzel.
Eineinhalb Jahre hat es gedauert, bis sich überhaupt das erste verwendbare Rhizom gebildet hatte.
Während dieser Zeit wurde im Sommer täglich gegossen und peinlichst darauf geachtet, dass diese Mimose ja keine direkte Sonnenbestrahlung abbekommt (sonst ist es nämlich gleich vorbei damit). Im Winter durfte sie an einem sehr kühlen, aber frostfreien und dunklem Ort verweilen, mit regelmässigen Wassergaben. Im Frühling wurde umgetopft.
Da stellt sich natürlich die Frage: hat es sich gelohnt?
Es hat.
Der selbstgezogene Wasabi ist zwar etwas milder, bringt aber immer noch eine gute Schärfe mit, und der Geschmack an sich steht dem Original in nichts nach.
Und so habe ich den Wasabi verwendet:
Zutaten
(für 2 Personen)2 Wildlachsfilets
1 EL Olivenöl
1 TL Sesamöl
1 Stück (4 cm) Wasabiwurzel (alternativ: 2 TL Wasabipaste, aus reinem Pulver hergestellt)
1 Gurke
1 rote Zwiebel
1 TL Zucker
1 TL Dillspitzen
1 EL Balsamicoessig, weiss
3 EL Rapsöl
1 Zitrone
1 TL Fleur de Sel
frisch gemahlener Pfeffer
Salz
Zubereitung
1) Die Gurke sauber waschen und in feine Scheiben hobeln. Den Zwiebel (nicht allzu fein) würfeln.2) Aus dem Rapsöl, dem Balsamico, Dillspitzen und Zucker die Marinade herstellen und zu den Gurken geben. Gut durchmischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3) Den Lachs im Olivenöl anbraten.
4) Jetzt folgt die Wurzelbehandlung: die Wasabiwurzel schälen, möglichst fein reiben und sofort mit dem Sesamöl mischen (alternativ die Wasabipaste zum Öl geben). Ganz wichtig: diesen Schritt erst kurz vor dem Servieren durchführen, da sich die Schärfe des Wasabi sehr schnell verflüchtigt!
5) Lachs auf Teller anrichten, mit Zitronensaft beträufeln. Das Wasabiöl darauf streichen und mit etwas Fleur de Sel bestreuen.
6) Zusammen mit dem Gurkensalat servieren.
Ein unbeschreiblicher Genuss!