Donnerstag, 24. Oktober 2013

Aporreado

- Fidel(e)s Rinderklein


"Aporreado? Das kommt mir spanisch vor." Wenn Sie sich das gerade denken, dann liegen Sie damit schon mal ziemlich richtig (wobei das Gericht eigentlich nicht aus Spanien, sondern ursprünglich aus Kuba kommen soll, die dort aber bekannterweise spanisch sprechen). Das Wort an sich bedeutet soviel wie "verprügelt" oder "verdroschen".
Ursprünglich war Aporreado ein Armengericht, für das man nur minderwertiges Fleisch verwendete. Das Fleisch wurde in viele kleine Stücke zerlegt, mit dem Ziel, die Gäste durch eine scheinbar große Fleischmenge zu beeindrucken.
Es geht im Prinzip also um "verprügeltes, minderwertiges Rindfleisch" - das hört sich doch schon mal recht vielversprechend an, oder?

Doch nun genug geschwafelt - auf gehts.

Zutaten

Für 4 Personen benötigen wir

500 g Rinderbraten
3 Knoblauchzehen
2 kleine grüne Paprikaschoten
2 Zwiebeln
3 TL Salz
1 TL (gehäuft) gemahlener Kreuzkümmel
2 EL Tomatenmark



Das ist alles, mehr braucht es nicht.
Das Fleisch sollte mager und nicht von Sehnen oder dicken Fettadern durchwachsen sein. Ich habe ein Stück von der Keule genommen.
Ganz wichtig ist außerdem, dass es sich um grüne Paprikaschoten handelt. Und geradezu obligatorisch: der Kreuzkümmel. Also bitte nicht durch Kümmel, Schwarzkümmel oder ähnlichem ersetzen! Der Kreuzkümmel gibt dem Gericht seinen typischen Geschmack - ohne den geht es nicht!
Als Beilage empfiehlt sich Reis. Es gehen auch Bratkartoffeln (aber die gehen eigentlich immer ...)

Zubereitung 

1) Das Fleisch in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. In einen Topf mit kaltem Wasser geben, aufkochen, und 30 Minuten kochen lassen. Aus der Brühe herausnehmen, abtropfen lassen (die Brühe nicht wegschütten, die brauchen wir später noch). Jetzt kommt der Zeitpunkt, an dem das Rindfleisch "verprügelt" wird: abwarten, bis das Fleisch abgekühlt ist, dann zwingend von Hand (und ja nicht mit dem Messer, der Axt, der Schere, der Säge, dem Bolzenschneider, oder ähnlichem) in kleine Streifen zerrupfen.

2) Knoblauch in kleine Würfel, Zwiebeln und Paprika in Streifen schneiden.

3) 2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen. Fleisch und Knoblauch darin unter häufigem Umrühren ca. 5 Minuten anbraten.

4) Paprika, Zwiebeln, Salz und Kreuzkümmel dazugeben. Ca. 3 Minuten weiter anbraten.

5) Tomatenmark dazugeben und mit soviel von der (hoffentlich bis hierhin aufbewahrten) Brühe auffüllen, dass das Fleisch gerade so bedeckt ist.

6) Die Sauce 5 Minuten und häufigem Umrühren reduzieren.

Das Aporreado mit der Beilage anrichten und möglichst heiss servieren.



Das ist ein Rezept so recht nach meinem Geschmack: nur wenige Zutaten, schnell gemacht - und trotzdem außergewöhnlich (und) lecker!
Viel Spass beim Nachkochen und einen teuflisch guten Appetit wünscht: Da Deifi.


2 Kommentare:

  1. Das lässt sich doch sicher auch als Resteverwertung für Siedfleisch oder Tafelspitz verwenden - wird notiert :-)

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  2. Hallo Petra, als Resteverwertung für gekochtes Rindfleisch ist das Gericht geradezu prädestiniert! Dann gibt es halt statt Tiroler Gröstl mal Kubaner Fetzerl ... Aber immer schön mit der Hand kleinreissen - gell?

    25. Oktober 2013 18:55

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