Donnerstag, 26. Dezember 2013

Backen im Steinbackofen



Heute gibt es hier - zur Abwechslung - kein Rezept.
Stattdessen will ich mal einen Einschürvorgang des häuslichen Steinbackenofens dokumentieren - wer weiss, vielleicht kommt ja der eine oder die andere auf den Geschmack... ;-)

1) Los geht es mit dem Anfeuern, dafür werden zwei kleine Häufchen aus dünn gespaltenem Holz errichtet:

2) ... und mit je einem Kienspan entfacht:

3) Zwei Körbe mit Buchenholz - das ist die Holzmenge, die für das Befeuern des Ofens (ein Meter Durchmesser) benötigt wird:

4) Nun wird etwas nachgelegt:

5) Vorbereitungen zum späteren "Aushudeln" (Säubern des Backbodens mithilfe eines mit Wasser getränkten Jutesacks):

6) Nach einer ca. halben Stunde, ist schon etwas Glut vorhanden:

7) Das eigentliche "Höllenfeuer" wird entfacht:

8) Nach 30 Minuten ist das Feuer auf dem Höhepunkt:

9) ... und wiederum nach 30 Minuten beinahe heruntergebrannt:

10) Für das Entfernen der Glut wird eine selbstgefertigte Aschekrücke verwendet:

11) Das Feuer ist nun fast erloschen. Der Russ an der Kuppel ist vollständig abgebrannt:

12) Jetzt kann "ausgeräumt" werden:


13) Die Temperatur im Ofen beträgt knappe 500 Grad, und wäre jetzt z.B. ideal zum Pizza backen:

14) Der Backboden wird mit dem nassen Jutesack "ausgehudelt" (ausgewischt):

15) ... und das Thermometer zur Temperaturkontrolle in der Mitte des Backbodens platziert:

16) Rechts sieht man auch den "Dampfgenerator" (ein Gusstopf, mit Kieselsteinen gefüllt), der jetzt bereits im Ofen mit erhitzt wird:

17) Nun heisst es Warten (und gegebenenfalls erneut mehrmals aushudeln), bis die richtige Temperatur zum Brotbacken erreicht ist. Das ist, je nach Ofen und Brot, natürlich unterschiedlich. Bei meinem sind es so 280 - 290 ° C :

18) Die vorbereiteten Brote werden "eingeschossen". Den richtigen Zeitpunkt der Gare mit der richtigen Temperatur im Ofen zusammentreffen zu lassen, das ist die eigentliche Kunst, und gelingt nur mit etwas Erfahrung.


19) Nachdem alle Brote im Ofen sind, wird heisses Wasser in den Dampfgenerator geschüttet, und die Türöffnung sofort mit einer Blechtür verschlossen. Nach ca. 55 Minuten sind die Brote fertig:


Natürlich gibt es normalerweise an einem Backtag nicht "nur" Brot aus dem Backofen. Die Hitze kann vielfältig genutzt werden, z.B. am Anfang mit Pizza oder Flammkuchen, dann das Brot, hinterher noch Bierdosenhähnchen oder Schmorbraten, Trocknen von Früchten oder Pilzen, und und und...

Und - last, but not least - es macht einen Riesenspass, den Ofen anzufeuern und damit Speisen zuzubereiten !




6 Kommentare:

  1. Nachdem meine Gesichtsfarbe wieder normal ist und ich nicht mehr gelb vor Neid bin, musst du aber schon einige Fragen beantworten: bist du der örtliche Bäcker, oder seid ihr eine Großfamilie? Zehn Brote! Und so ein toller Steinbackofen! Ich bin ja schon stolz, weil ich mir einen Backstein getöpfert habe, und dann seh ich das!

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    1. Hallo Küchenschabe, dass Du gleich gelb wirst, das wollt ich natürlich nicht ;-)
      Weder örtlicher Bäcker, noch Grossfamilie. Die Brote werden immer unter Eltern - Freunden - Arbeitskollegen verteilt, gegen einen kleinen Unkostenbeitrag bzw. im Tausch mit anderen Naturalien. Ein paar Laibe von dafür geeigneten Brotsorten habe ich auch immer eingefroren. Es würden auch noch drei, vier Brote mehr in den Ofen reinpassen - allein: ich hab nur zehn Gärkörbchen ;-)

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  2. Mein Traum! Danke für die Einführung, vielleicht kann ich sie irgendwann gebrauchen. :-)

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    1. Wenn Du mehr über Steinbacköfen wissen willst bzw. mit dem Gedanken spielst, selber einen zu bauen: www.steinbackofenfreunde.de
      ist die beste Anlaufstelle und erste Adresse dafür!

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    2. Deifi, schöne verständliche Dokumentation.
      Besonders pfiffig finde ich deinen "Dampfgenerator".

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    3. Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, allein das Haus resp. Grundstück dafür fehlen noch. Vielleicht wird es nächstes Jahr was...

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