Sonntag, 24. November 2013

Linsen

... mit Spätzle und Saiten


Das Linsenrezept stammt aus dem Buch "Schlaraffenland" von Stevan Paul, und nennt sich dort: "Linsen nach Art des Alten". In dem Buch gibt es zu jedem Rezept eine Geschichte (oder zu jeder Geschichte ein Rezept?) und ich finde, das ist Unterhaltung vom Feinsten. Ganz besonders angetan hatte es mir ebendiese Linsenrezeptgeschichte, und was liegt da näher, als es einfach mal nachzukochen. Zumal auch noch eine Packung "Späths Albleisa" auf ihren Einsatz wartete. Auch diese haben eine interessante Geschichte, wie man hier nachlesen kann.

Zutaten

(für 6 Personen)

Linsen
500 g kleine grüne Linsen (z.B. Albleisa)
2 Karotten
2 Zwiebel
1/2 kleiner Sellerie
1 Stange Lauch
100 g Butter
40 g brauner Zucker
2 EL Tomatenmark
1/2 unbehandelte Zitrone (die Schale davon)
20 schwarze Pfefferkörner
5 Pimentkörner
1 TL getrockneter Majoran
1/2 TL getrocknetes Bohnenkraut
1 EL Paprikapulver, edelsüss
1 TL Mehl
1 Liter Gemüsebrühe
300 ml Rotwein, trocken
1 EL Rotweinessig
2 TL Salz
10 g Kapern
2 Sardellenfilets

Spätzle
600 g Spätzlemehl (ich nehme Wiener Griessler)
12 Eier
1 TL Salz
1 EL Öl (Sonnenblumen oder Raps)

Saiten
pro Person zwei Saitenwürste
mittelscharfer Senf



Zubereitung

1) Zuallererst werden die Linsen verlesen, d.h. von evtl. vorhandenen Steinchen / Verunreinigungen befreit. Ganz interessant ist übrigens auch der Hinweis des Herstellers, dass eventuell noch Getreidekörner in den Linsen zu finden sind, da diese zusammen mit Getreide angebaut werden. Und tatsächlich, es war so:

Normalerweise kein Problem - kann aber eins werden, wenn man z.B. unter einer Glutenallergie leidet.

2) 20 g Butter leicht erwärmen, bis diese beginnt, flüssig zu werden. Zitronenschale fein abreiben, Knoblauch fein würfeln und zur Butter geben. In einem Mörser den Pfeffer und Piment vermahlen. Mit Majoran, Bohnenkraut, Paprikapulver und Mehl unter die Butter rühren.


3) Die Linsen in kaltem Wasser (ohne Salz) zum Kochen bringen, 20 min köcheln lassen, dann in einem Sieb abtropfen.

4) Währenddessen Karotten, Zwiebeln und Sellerie schälen und fein würfeln. In einem grossen Topf 80 g Butter schmelzen, die Gemüsewürfel darin andünsten. Mit braunem Zucker bestreuen, diesen schmelzen lassen. Tomatenmark dazugeben und etwas anbräunen. Mit Rotwein auffüllen und 10 min einreduzieren.

5) Die Linsen und Gemüsebrühe zur Rotweinreduktion geben und weitere 10 min kochen.

6) Für die Spätzle in einem grossen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Aus dem Mehl, den Eiern, dem Salz und dem Öl einen Teig herstellen und ordentlich durchrühren.

7) Die Saiten vorsichtig (nicht kochen!) in einem Topf mit Wasser erwärmen. Wer keine Saiten bekommt - heiligs Blechle - nimmt Wiener, oder wenn er aus Wien kommt, besser Frankfurter Würstel.

8) Lauch säubern, klein würfeln und zu den Linsen geben. Weitere 5 min kochen.

9) Die Gewürzbutter unter die Linsen rühren, in 10 min fertig kochen.

10) Währenddessen die Spätzle ins kochende Wasser schaben. Ich habe einen Spätzlehobel dafür verwendet - da ich noch knapp ausserhalb des Schwabenlandes wohne, darf ich das -gottseidank- und muss die Biester nicht von einem Brett schaben... Wenn sie an die Oberfläche steigen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Evlt. noch im Backofen bei 50 Grad warm halten.

11) Sardellen und Kapern ganz fein hacken, unter die Linsen rühren. Mit Salz und Essig abschmecken. Auf Teller mit Spätzle, den Saiten und einem Klecks Senf anrichten.



Guten Appetit !


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